Wem geht es nicht so: Angesichts der steigenden Mieten überlegen viele, sich ein Haus zu bauen oder ein Haus zu kaufen. Die zahlreichen negativen Erfahrungen, über die im Fernsehen oft berichtet werden, schrecken jedoch ab. Ins Haus dringt Feuchtigkeit ein, Schimmelbildung oder undichte Fenster sind auch häufige Mängel, oder oder oder. Wir haben uns aus diesem Grund überlegt, wie man am besten vorgehen kann, um sich solche Sorgen und Erfahrungen zu ersparen. Als Bauherr hat man meist nicht die Erfahrung, die nötig ist einen Bauabschnitt als richtig ausgeführt zu beurteilen. Mit einem Bausachverständigen hat man beim Bau immer eine Person an seiner Seite, die beim Bau zahlreiche Erfahrungen hat und so auch beurteilen kann, ob alles seine Richtigkeit hat.
Was macht ein Bausachverständiger
Bereits vor Unterschrift des Bauvertrages sollte man sich einen Bausachverständiger suchen, da dieser auch im Rahmen des Vertragsrechts zahlreiche Erfahrungen mitbringt und entsprechend hilfreiche Hinweise zur Vertragsgestaltung geben kann. Er kennt die Tricks der Baufirmen und kann diese an den Bauherren weitergeben. Nur so kann man auch gewährleisten, dass nicht noch zahlreiche Zusatzkosten auf den Bauherren zukommen, mit denen er nicht gerechnet hat. Die Haupttätigkeit jedoch ist die Begleitung während der Bauphase. Das ist meines Erachtens auch die wichtigste Unterstützung. Allein das Gefühl, dass eine zusätzliche Person auf den Baufortschritt schaut, scheint die Bauarbeiter zu „motivieren“ sachgemäße Arbeit abzuliefern. Bausachverständige haben den Vorteil, in den meisten Bauabschnitten ein umfangreiches Wissen zu haben und so prüfen zu können ob die Arbeiten sachgemäß ausgeführt wurden.
Im Vertrag mit dem Bausachverständigen sollten Zwischenabnahmen vereinbart werden, bei denen der Sachverständige anwesend sein soll. Optimal sind je nach Bau um die 15 Termine, die die wichtigsten Baufortschritte betreffen. Gut ist es, sich hierbei am Bauablaufplan zu orientieren. Darüber hinaus sollte festgelegt werden, dass der Bausachverständige zu bestimmten Terminen unangemeldet auf dem Bau erscheint, um die Fortschritte zu überprüfen. Eine weitere vertraglich festgelegte Tätigkeit des Bausachverständigen sollte es sein, alles zu protokollieren und fotografisch festzuhalten. Wichtig ist natürlich, dem Bauunternehmen nichts über die genauen Termine mitzuteilen an denen der Bausachverständige auf dem Bau erscheint, damit der „Überraschungseffekt“ für die Bauarbeiter vorherrscht. Auf dem Bau muss dementsprechend immer damit gerechnet werden, dass der Sachverständige einen prüfenden Blick auf die geleisteten Tätigkeiten wirft. Eine der wichtigsten Tätigkeiten ist die Begleitung der Bauabnahme. Hier wird genau Protokoll darüber geführt, welche Mängel noch bestehen und behoben werden müssen und ob alle Tätigkeiten sachgemäß und gemäß Vertrag ausgeführt wurden. Eine Checkliste für die Bauabnahme finden sie hier.
Zusammenfassend hat der Bausachverständige bei uns folgende Tätigkeiten übernommen:
- Prüfung des Bauvertrags und der Leistungsbeschreibung
- Begleitung des Baus und Anwesenheit bei Zwischenabnahmen
- Führung eines schriftlichen und fotografischen Protokolls
- Spontaner Besuch der Baustelle an bestimmten wichtigen Terminen
Bauherrenschutzbund
Es gibt die Möglichkeit, einen freien Bausachverständigen zu konsultieren oder einen Experten vom Bauherrenschutzbund. Der Bauherrenschutzbund (BSB) ist eine gemeinnützige Verbraucherschutzorganisation. Im BSB finden Bauherren eine umfangreiche Beratung und ein deutschlandweites Expertennetz rund um Bau, Modernisierung und Instandhaltung. Wählt man einen Bausachverständigen aus dem BSB, tritt man in den eingetragenen Verein ein, mindestens so lange wie der Bau besteht
Fazit
Wir finden, dass die Investition in einen Bausachverständigen auf jeden Fall lohnenswert ist. Optimal ist es, wenn man einen Sachverständigen findet, der von Freunden, Bekannten oder Verwandten empfohlen wurde, da es auch Sachverständige gibt, die nicht unbedingt sehr hilfreich beim Bau zur Seite stehen. Das liegt entweder daran, dass sie die Bauunternehmen “gut kennen” oder nicht ausreichend Wissen beim Bau haben. Wichtig ist dementsprechend, dass der Sachverständige unabhängig ist und sich mit den Gepflogenheiten auf dem Bau auskennt. Auch die gesetzlichen Belange sollten ihm gut bekannt sein. Hat man das nötige Geld übrig, sollte man den Sachverständigen bereits ab der Vertragsgestaltung hinzuziehen um bereits frühzeitig alle möglichen Fehler zu vermeiden.
Vielen Dank für den Artikel. Für viele kann ein Bausachverständiger einigen Ärger beim Bau ersparen. Allerdings muss man im Einzelfall natürlich je nach Bauprojekt abwägen.